Staudammbruch erfordert Evakuierung der Menschen in der Ukraine

Presseinformation

Ukraine: Evakuierungsteams retten Menschen aus überfluteten Gebieten
Lage nach Staudammbruch für Zehntausende Menschen kritisch

Berlin/Kiew/Nürnberg 14. Juni 2023. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die Beschaffung von Hilfsgütern und technischer Ausrüstung, um Menschen aus dem
ukrainischen Katastrophengebiet nahe Cherson zu retten. Die Partnerorganisation Vostok SOS konnte dadurch vier motorisierte Schlauchboote an den Katastrophenschutz
übergeben, damit die Einsatzkräfte eingeschlossene Menschen in den Flutgebieten schneller erreichen. Rund 80 Ortschaften sind nach der Zerstörung des Kachovka-
Staudamms am vergangenen Dienstag durch steigende Wasserpegel gefährdet.
Evakuierungsteams von Vostok SOS befinden sich ebenfalls im Einsatz. Bereits wenige Stunden nach dem Bruch des Staudamms gelang es einem Team, das Dorf Tyaginka im Bezirk
Beryslav zu erreichen. Die Ortschaft liegt am Westufer des Dnjepr an der unmittelbaren Front. Trotz ständigen Beschusses brachten die Helfenden drei ältere Menschen in Sicherheit, die
den Ort nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnten. Zusätzlich stellte Vostok SOS 300 Isomatten, 125 Pumpen und 71 Klappbetten bereit, um Notunterkünfte auszustatten. Die
Diakonie Katastrophenhilfe stellte dafür sofort 50.000 Euro zur Verfügung.
Am Mittwoch evakuierte das Team Flussinseln in der Nähe der Stadt Cherson, nachdem zahlreiche Hilfsanfragen verzweifelter Bewohner eingegangen waren.
„Schon am ersten Tag nach dem Dammbruch erreichten Vostok SOS 784 Hilferufe aus dem Katastrophengebiet über ihre Telefon-Hotline. 267 Bildnachweis: Vostok SOS

Anfragen gingen zusätzlich über ihren Messenger-Dienst ein. Die Lage der Menschen, die seit Monaten an der Kriegsfront ausharren und nun Überschwemmungen erleben, ist zutiefst verzweifelt und kritisch“, berichtet Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew. Unter Hochdruck werden deshalb Anfragen von Gemeinden und dem Katastrophenschutz für weitere Hilfe bearbeitet.
„Lastwagen mit humanitärer Hilfe aus den Zentren von Vostok SOS in Uschgorod und Dnipro sind bereits auf dem Weg in Richtung Mykolaiv, wo Evakuierte temporär untergebracht
werden“, sagt Waskowycz.
Die Diakonie Katastrophenhilfe liefert seit Beginn des Krieges regelmäßig LKW- Konvois mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln in ein Zwischenlager in die westukrainische Stadt
Uschgorod. Die Hilfsgüter werden anschließend von dort in der gesamten Ukraine verteilt.
„Weitere Hilfe wird dringend nötig sein. Es ist absehbar, dass Hunderttausende Menschen
künftig von unbewohnbaren Häusern, enormen Verlusten in der Landwirtschaft und einer
beeinträchtigten Wasser- und Stromversorgung betroffen sind“, sagt Waskowycz. Deshalb werden weitere Hilfsmaßnahmen geprüft.


Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet dringend um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe
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BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Ukraine-Krise
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/Hinweis für Redaktionen:
Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew, steht für Interviews
zur Verfügung.
Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle:
Tommy Ramm, Pressesprecher
Tel.: 030 65211 1225, 0162 2553859
tommy.ramm@diakonie-katastrophenhilfe.de
Sonstige Fragen:
Fenja Lüders, Referentin Diakonie Katastrophenhilfe Bayern
Tel.: 0911 9354 261
lueders@diakonie-bayern.de